Börkumer Platt in’t Ooge

De Börkumstiftung stöönt dat Plattdütsprojekt

Das Plattdeutsch hat sich vor Jahrhunderten aus dem Mittelniederdeutschen entwickelt. Letzteres war in Wort und Schrift die einheitliche Sprache der Hanse in gesamten Nord- und Ostseeraum und hatte die ursprüngliche ‚Friesische‘ Sprache bereits weit zurückgedrängt. Mit großen Einflüssen der Sprachen der Anrainerstaaten, die über die völkerverbindende Schifffahrt und den Handel einflossen – deutsch, englisch, dänisch, niederländisch, mit slawischen Wörtern, ebenso mit altfriesischen Wörtern – war das Plattdeutsch bereits das Lingua Franca des europäischen Nordens.

Als „urtümliche“, einfache Sprache der Menschen strahlt es Wärme aus und stellt durch einfaches Umschalten vom früheren höflichen „Euch“ und „Ihr“ (2. Person Mehrzahl) auf du (Einzahl) anstelle des „Sie“ (3. Person Mz., als weibliche Form (trotz Gendern) im Hochdeutschen auch bei männlichen Einzelpersonen angewandt) schnell Nähe und Vertrauen her.

Luthers Bibel, ins Hochdeutsche übersetzt, drängte seinerseits das Mittelniederdeutsche zurück und machte aus dem Küstenstreifen ein Zweisprachenland mit Hoch- und Plattdeutsch. Als Unterrichts- und Schriftsprache rückte das Hochdeutsche das Plattdeutsche jedoch an den Rand. Geschrieben wurde und wird das Platt verständlicherweise meist in den jeweiligen Dialekten der Autoren.
Das Borkumer Platt ist einer der schönsten Dialekte der Regionalsprache ‚Plattdeutsch‘. Ähnlich dem Rheiderländischen ist unser Plattdeutschdialekt stark geprägt durch die unmittelbare Lage an der Provinz Groningen. Borkumer und Groninger können sich in ihren Mundarten – den ’niedersächsischen Dialekten der Provinz Groningen‘ Gronings und dem Platt – bestens unterhalten.

Eine Borkumer Plattdeutschgruppe, das „Platt-Klöttje“, beschäftigt sich mit dem aktuell gesprochenen und geschriebenen Platt und möchte auf der Grundlage früherer Aufzeichnungen im Archiv des Heimatvereins die Rechtschreibung des Borkumer Dialekts und ein Wörterbuch hierfür erarbeiten. Unterstützt wird sie mit einer Praktikumsstelle. Diese wird von der Borkum-Stiftung finanziert.

Siehe Presseschau.